Von bewundernden Blicken bis zu arroganten Kommentaren haben sich interkulturelle Pärchen an unterschiedliche Reaktionen auf ihre Liebe gewöhnt. Die Bloggerin Jocelyn Eikenburg plaudert im Netz aus dem Nähkästchen.
Eine Amerikanerin, die fließend Mandarin spricht, mit einem Chinesen verheiratet ist und glücklich in Hangzhou lebt – die Lebensgeschichte von Jocelyn Eickenburg ist keine alltägliche. Durch ihren Blog „Speaking of China“ oder „Die ausländische Schwiegertochter洋媳妇” hat sie im Netz einiges an Berühmtheit erlangt. Beim Lesen ihres Blogs bemerkt Netizen „Hoher Steinhaufen“ erstaunt:
Multi-Kulti-Ehe – Chance oder Unglück?
Jocelyn Eickenburg schreibt offen über die Herausforderungen und Vorteile einer Partnerschaft zwischen zwei Kulturen, unter anderem über Sex mit chinesischen Männern, die Beziehung zu ihren Schwiegereltern und über den Umgang mit Vorurteilen. Mit dem Thema hat die amerikanische Schriftstellerin im Netz wohl einen Nerv getroffen. Denn trotz wachsender internationaler Einflüsse sind Beziehungen zwischen Chinesen und Ausländern noch lange keine Normalität – bei vielen traditionell gesinnten Familie vielleicht gar ein Skandal. So erzählte Jocelyn’s Ehemann Jun:
Unter Freunden und Bekannten könne man dagegen mit einer ausländischen Ehefrau Eindruck schinden, behauptet Jun weiter. In seiner Generation sei es ein Statussymbol, eine westliche Frau zu heiraten.Yu Jun在他的朋友圈子里成了“传奇人物”. 他说, 他那一代人通常都觉得,娶一个西方老婆是“地位的象征” Etwas Ähnliches hat eine weitere „ausländische Schwiegertochter“ erlebt, wie die amerikanische Kindergärtnerin der China Daily berichtet:
Gemischte Paare – wer kommt woher?
Die Bewunderung für chinesische Männer in internationalen Beziehungen hängt möglicherweise auch damit zusammen, dass diese Kombination selten ist. Nach wie vor findet man eher chinesische Frauen mit westlichen Partnern als umgekehrt. Männer werden beispielsweise von Firmen häufiger auf Auslandseinsätze geschickt und bandeln dort mit dem anderen Geschlecht an. Auch das Image chinesischer Frauen trägt vielleicht dazu bei, wie die selbsternannte Dating-Expertin „Yue Xu“ erzählt:
Mit diesem Vorurteil können die Frauen selbst oft sehr wenig anfangen. Einige sind von der liberalen Art der „Westler“ irritiert. Netizen „Heißes und saures Muster“, die im Ausland lebt, berichtet beispielsweise:
Trotz aller Schwierigkeiten haben sich interkulturellen Ehen in China seit 1979 verzehnfacht. Angesichts der zunehmenden Auslandskontakte durch Studium und Job ist es wahrscheinlich, dass internationale Liebespaare in Zukunft nicht mehr der absolute Ausnahmefall sind. Dass man über diese nicht zu pauschal urteilen sollte, findet hingegen Forist „Schneefall im April“ und kommentiert:
Zum Weiterlesen:
Jocelyn Eikenburg: „Why won’t Western women date Chinese men?“, Huffington Post, 18.11.2016
Asia Society: „How Mixed Chinese-Western Couples Were Treated A Century Ago” 10.1.2017
Ich (65) bin mit einer Chinesin verheiratet und möchte nun in China leben.
Ist dies möglich und was ist zu tun?