Der plötzliche Tod des 25-jährigen Hu Xinning, ehemals Angesteller bei der international agierenden chinesischen Firma Huawei, erregt die Gemüter der chinesischen Bloggergemeinde (Sina, Sohu, Netease, Tianya etc.)
Hu, der 2005 direkt nach seinem Abschluss bei der Firma Huawei in Shenzhen, Provinz Guangdong angefangen hatte, arbeitete zuletzt Tag und Nacht an einem geheimen Projekt. Ende April, kurz vor der Ferienwoche um den 1.Mai, musste er sich aufgrund nachlassender Gesundheit ins Krankenhaus begeben. Sein Gesundheitszustand verschlechterte sich rapide. Am 28. Mai 2006 verstarb er schließlich an einer virulenten Hirnhautentzündung. Auch wenn der Tod Hus in keinem direktem Zusammenhang mit der Firma Huawei stehe, so der Unternehmenssprecher, so sei dies doch eine sehr schmerzliche Erfahrung.
In der Firma fallen die Reaktionen auf Hus Tod sehr unterschiedlich aus (siehe Artikel )
Was musste der denn hier auch übernachten, die Firma ist doch kein Zuhause, sagen einige, andere wiederum meinen, hier zählt eben die Verbesserung der Qualität, dafür müsse man alles geben.Dass der Gründer von Huawei hier eine „Matratzenkultur“ (床垫文化,chuangdian wenhua) eingeführt hat, ist allen bekannt. Wie sollen wir denn sonst gegen die Konkurrenz bestehen, sagt ein Mitarbeiter.
Viele Blogger sehen jedoch eher die Firma bzw. den enormen Druck, der in der Gesellschaft bezüglich Geld und Prestige, aber auch finanziellen Absicherug, z.B. auch der Eltern herrscht. Viele Firma nutzen dies aus und nehmen keine Rücksicht auf die Gesundheit ihrer Angestellten.
Einige Stimmen aus dem beliebten Forum Tianya (天涯 ):
– Arbeiten in Guangdong, wo gibt es denn da geregelte 5-Tage-Arbeit, wer hat denn keine Ãœberstunden da gemacht?
– Geld, das ist etwas Äußerliches, nur der Körper gehört einem selbst. Wenn man den gegen Geld eintauscht, da mache ich nicht mit
– Im alten China wurden die Arbeiter von den Kapitalisten ausgebeutet, da konnten sie wenigestens noch kollektiv streiken, aber jetzt im neuen China gehören sie zu den „schwachen Bevölkerungsgruppen“
– Man muss nur auf sein Leben aufpassen, das ist das Wichtigste (…) wenn es in China keine Firmen wie Huawei gebe, müssten die Chinesen dann nicht verhungern?
– Schade, dass wir in einer Menschen fressenden Gesellschaft leben…1,3 Milliarden, wenn Du willst, dann arbeite, wenn nicht, das wirst Du gefeuert
– Tod durch Arbeit, das ist die Realität der Beziehung zwischen Arbeit und Kapitel. Die Arbeiter von heute keine Wahl…in so einer Gesellschaft wie heute, wo die Arbeiter nicht mal ihr Leben schützen können
– Ich mache nicht Ãœberstunden wegen Geld, sondern aus Verantwortungsbewussstsein